Welser Initiative gegen Faschismus lud ins Bildungshaus Puchberg

ORF-Journalist, Bestsellerautor, Historikerin und Antifa-„Urgestein“  

mit Elfriede-Grünberg-Preis 2023 geehrt

Wels, am 20. November 2023

Bereits zum 24. Mal wurden heuer im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Welser Antifa vier verdiente Persönlichkeiten mit dem Elfriede-Grünberg-Preis ausgezeichnet.

Mit großer Freude nahmen ORF-OÖ-Journalist und Autor Dr. Johannes Reitter,der Doyen des antifaschistischen Journalismus in Österreich und Bestseller-Autor Hans-Henning Scharsach, die Historikerin und Autorin Mag. Elisabeth Schmidauer und das Gründungsmitglied der Welser Antifa, „Urgestein“ Josef Knasmüller, die diesjährigen Auszeichnungen entgegen.

Der von der Antifa-Initiative im Jahr 2000 gestiftete Elfriede Grünberg-Preis wird alljährlich im Rahmen der Vereinsversammlung an engagierte Persönlichkeiten verliehen, die aufgrund ihres Einsatzes gegen Rassismus und Rechtsextremismus sowie für Menschenrechte und IntegrationHerausragendes geleistet haben.

Johannes Reitter wurde sowohl für sein Buchprojekt „Ein Mantel des Schweigens“ zum Umgang mit der NS-Geschichte in Opfer- und Täterfamilien als auch für seine journalistische Tätigkeit, vor allem seine qualitätsvolle Berichterstattung über Nationalsozialismus und aktuellem Rechtsextremismus, gewürdigt.

Hans-Henning Scharsach, politischer Sachbuchautor mit Bestsellern wie „Haiders Kampf“ (1992), „Haiders Clan“ (1995), „Europas Populisten“ (2002), „Strache im braunen Sumpf“ (2012) und „Stille Machtergreifung“ (2017), gilt als fundiertester Kritiker der FPÖ und ihres Umfelds. Der 80-jährige ehemalige stellvertretende „News“-Chefredakteur ist gerne gesehener Gast in Wels und langjähriger Unterstützer der Welser Antifa.

Elisabeth Schmidauer, Historikerin und Germanistin, wurde für die Recherchen zum SS-Massenmörder Ferdinand Sammern-Frankenegg, der aus ihrer Heimatgemeinde Peuerbach stammt, sowie für ihren Roman „Fanzi“ ausgezeichnet. In „Fanzi“ stellt sie vor dem Hintergrund der NS-Verbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart (heute psychiatrische Uni-Klinik des Kepler-Klinikums Linz) die Familiengeschichte von Opfern und ihren Umgang mit Traumata und Schuldgefühlen dar.

Josef Knasmüller, 90-jähriges „Urgestein“ der Welser Antifa, wurde für sein Lebenswerk im Kampf gegen Rechtsextremismus und sein langjähriges Engagement als Betriebsrat ausgezeichnet.

Das Vorstandsteam um Antifa-Vorsitzenden Werner Retzl berichtete im gut besuchten Hofsaal des Bildungshauses Schloss Puchberg über die vielfältigen Aktivitäten des abgelaufenen Vereinsjahres. 75 Vereinsmitglieder und Gäste feierten die Preisträger:innen sowie die Erfolgsbilanz der Initiative gegen Faschismus.

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