Der Elfriede-Grünberg-Preis ist einer seit dem Jahr 2000 verliehener Preis der Welser Initiative gegen Faschismus für Verdienste in der Bekämpfung von Nationalsozialismus. Der Preis wurde nach dem Holocaust-Opfer Elfriede Grünberg benannt.
Elfriede Grünberg (* 1. April 1929 in Wels; † 15. Juni 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinec) war ein junges Opfer des Nationalsozialismus. Sie war das jüngste der fünf Kinder von Max und Ernestine Grünberg, die 1920 von Rumänien nach Österreich einwanderten. Die Familie war jüdischen Glaubens und gehörte der Kultusgemeinde Linz an. Da es in Wels keine Synagoge gibt, mussten sich die gläubigen Welser Juden entweder nach Linz oder nach Steyr ausrichten.
1936 zog die Familie nach Pernau, wo sie Unterschlupf bei Freunden fand. Zwei Jahre später musste Elfriedes Vater Max nach Wien ziehen, von wo aus er 1939 nach Shanghai emigrierte. Wahrscheinlich wurden auch Elfriede und der Rest der Familie 1941 nach Wien gebracht, wo man Juden aus ganz Österreich zusammentrieb, um sie später in die verschiedenen Konzentrationslager zu deportieren.
Am 9. Juni 1942 wurden Elfriede Grünberg und ihre Mutter von Wien aus in das Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert. Am 15. Juni desselben Jahres wurde Elfriede höchstwahrscheinlich in einem Gaswagen getötet.
Am 14. August 2008 wurden in Wels drei Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt, die an das Schicksal von Elfriede Grünberg, ihre Mutter sowie ihre Tante erinnern.
Die bisherigen PreisträgerInnen:
2000 Johann Kalliauer, Rudolf Anschober, Wilhelm Achleitner, Raimund Buttinger
2001 Reinhard Kannonier, Rudolf Kropf, Michael John, Erwin Peterseil
2002 Waltraud Neuhauser, Karl Ramsmaier, Josef Adlmannseder, Günter Kalliauer
2003 Herta Eva Schreiber, Rudolf Haunschmid, Albert Langanke, Wolfgang Quatember
2004 Ursula Hüttmayr, Erich Gumplmaier, Andreas Gruber, Wolfgang Neugebauer
2005 Ludwig Laher, Irmgard Schmidleithner, Gunther Trübswasser, Mümtaz Karakurt
2006 Leopold Engleitner, Bernhard Rammerstorfer, Irmgard Aschbauer, Georg Oberhaidinger
2007 Gülcan Gigl, Martin Kranzl-Greinecker, Gerhard Skiba, Norbert Leitner
2008 Brigitte Geibinger, Gertraud Jahn, Anita Eyth, Norbert Trawöger
2009 Thomas Böhler, Leo Furtlehner, Walter Hofstätter, Marie-José Simonet
2010 Martha Gammer, Astrid Hackl, Ernst Huber, Rudolf Lehner
2011 Peter Lechner, Andreas Maislinger, Gitta Martl, Uwe Sailer
2012 Margit Hauft, Christian Schörkhuber, Karin Wagner, Peter Weidner
2013 Anna Hackl, Sonja Ablinger, Maria Buchmayr, Mary Kreutzer
2014 Mario Born, Jürgen Pachner, Markus Rachbauer, Hermann Hochreiter
2015
Die Preisverleihung 2013: Vorstandsmitglied Laurien Scheinecker, Sonja Ablinger, Anna Hackl, Vorsitzender Werner Retzl, Maria Buchmayr, Mary Kreutzer und der stellvertretende Vorsitzende Christian Stöbich